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Die allgemeine Ware und ihre Mysterien (Krisis 2/2018)

allgemeine ware und ihre mysterien Krisis-Beitrag 2/2018

Die allgemeine Ware und ihre Mysterien

Zur Bedeutung des Geldes in der Kritik der Politischen Ökonomie

Ernst Lohoff: Die allgemeine Ware und ihre Mysterien

Ernst Lohoff, Hanno Pahl und Jens Schröter: Trialog: Geld als Medium oder als (ausgesonderte) Ware?

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Zusammenfassung

Die bürgerliche Ökonomie betrachtet das Geld seit jeher als eine außerhalb der Warenwelt angesiedelte Größe. Die Marx’sche Kritik der Politischen Ökonomie brach mit dieser Zweiweltentheorie und begreift das Geld als die ausgesonderte allgemeine Ware und damit als einen Bestandteil des Warenuniversums. Da zu Marxens Zeit das Gold diese Stellung einnahm, wird seine Geldtheorie als eine Variante des Metallismus des 19. Jahrhunderts abgetan. Sie gilt daher als durch die Demonetarisierung des Goldes praktisch widerlegt und spielt in der gegenwärtigen Gelddebatte keine Rolle – zu Unrecht. Der Marx’sche Ansatz ist nicht nur in der Lage die Irrationalität des Geldwesens aus der Irrationalität der kapitalistischen Produktionsweise zu erklären; gerade die allgemein anerkannte Zweiweltenvorstellung ist für das geldtheoretische Totalversagen der VWL verantwortlich. Erst die Rückbesinnung auf das Marx´sche Geldkonzept erlaubt eine kategorial fundierte Analyse des zeitgenössischen Geldwesens und seiner inneren Gliederung.

Entgegen der landläufigen Sicht ist mit Aufhebung der Golddeckung die Geldware keineswegs verschwunden; vielmehr hat ein Wechsel der Geldware stattgefunden. Heute haben die von den Zentralbanken im Rahmen ihrer „Geldschöpfung“ akkumulierten handelbaren Forderungen und Sicherheiten (z.B. Staatsanleihen) die Position der Geldware inne. Solche Forderungen repräsentieren Ansprüche auf zukünftigen Wert und stellen Waren 2ter Ordnung dar. Dieser Wechsel der Geldware war unabdingbar, um die Kapitalakkumulation aus der Abhängigkeit von vorgängiger Mehrwertproduktion zu befreien und auf eine breitere Grundlage zu stellen. Er hat aber auch neue Krisenpotentiale geschaffen. Das neue Geldmedium ist im Gegensatz zum Gold selber in den Krisen von Entwertung bedroht.

In seinem Aufsatz »Die allgemeine Ware und ihre Mysterien. Zur Bedeutung des Geldes in der Kritik der Politischen Ökonomie« erläutert und begründet Ernst Lohoff diese Thesen ausführlich. Im anschließenden Trialog »Geld als Medium oder als (ausgesonderte) Ware?« diskutieren Ernst Lohoff Hanno Pahl und Jens Schröter das Verhältnis des Marx´schen Geldkonzept zu medientheoretischen Erklärungen des Geldes. In der Absicht, eine Brücke zu schlagen, erörtern die Diskutanten die Prämissen dieser Ansätze, ihre Gemeinsamkeiten und Differenzen. Aufsatz und Trialog sind im Rahmen der Projektgruppe »Gesellschaft nach dem Geld« entstanden.  


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