Termine
“Cause everybody’s living in a material world” Mit dem Materialismus die Welt verstehen?
Online-Diskussion mit Ernst Lohoff, Julian Bierwirth und Lara Wenzel
Montag, 30. September 2024, 19:00 Uhr via Zoom
https://us02web.zoom.us/j/84980243438?pwd=h9fnwJwNDAZOX9yRGIPZbrxG3ZP84m.1
(Meeting-ID: 849 8024 3438; Kenncode: 639483)
Bis vor einigen Jahren dominierten Diskurs- und Performitätstheorien die linke Gesellschaftskritik. Inzwischen sind sie out und ein neues altes Zauberwort geistert durch die Debatten: Materialismus. Auf den Buchmarkt drängen Titel, die eine “materialistische Rassismuskritik“, einen “materialistischen Queerfeminismus” oder eine “materialistische Staatskritik” versprechen. Dabei bleibt oftmals unklar, um was es sich bei diesem “Materialismus” eigentlich handelt. Geht es um ein zurück zur Materie, d.h. zur Vorherrschaft der Dinge vor den Gedanken, wie das einst vom Philosophen Ludwig Feuerbach eingefordert wurde? Geht es darum, endlich zu benennen, wer materiell begütert ist und wer nicht? Welche Rolle spielt der Dialektische oder der Historische Materialismus, den man vom Marxismus-Leninismus und seinen Rezipient*innen kennt? Kurzum: Wie ist es um das Verhältnis von Wissenschaftstheorie, Geschichtsphilosophie und Gesellschaftskritik in den aktuellen linken Materialismen bestellt. Handelt es sich bei der Rückkehr des “Materialismus” um die Möglichhkeit, die gesellschaftlichen Beziehungsformen der kapitalistischen Gesellschaft zu beschreiben? Oder reimt sich Materialismus so grundsätzlich auf “Identitätspolitik” und “Geschichtsphilosophie”, dass sich mit ihm in kritisch-emanzipatorischer Absicht nicht viel anfangen lässt?
Vortrag: Was ist unproduktive Arbeit und wie kann man sie von produktiver Arbeit unterscheiden?
Ein Online-Vortrag von Peter Samol mit anschließender Diskussion
Mittwoch, 18 September 2024, 19 Uhr via Zoom
https://us02web.zoom.us/j/82856978544?pwd=CaELOwnyq0kdtJl7n1XY99ViCBXdiM.1
Meeting-ID: 828 5697 8544
Kenncode: 668590
Bis heute wurde die Frage, wie sich die marxsche Unterscheidung zwischen produktiver und unproduktiver Arbeit begründen lässt, nicht zufriedenstellend beantwortet. Obwohl diese Unterscheidung ein wichtiges theoretisches Element zur Analyse des spätkapitalistischen Krisengeschehens darstellt, hat sich Marx selbst leider nie abschließend zu diesem Thema geäußert.
Bei unproduktiven Arbeiten handelt es sich um bestimmte, für den Kapitalismus und dessen Funktionieren unverzichtbare Arbeiten, die aber keinen Mehrwert schaffen und deswegen nicht substanziell zur Kapitalakkumulation beitragen. Ihr Gegenstück sind produktive Arbeiten, die direkt zur Vermehrung des Werts beitragen und somit die Akkumulation von Kapital ermöglichen. Die Akkumulation – d.h. die Anhäufung von Geld bzw. Wert in der Hand des Kapitals– ist das einzige und eigentliche Ziel der kapitalistischen Produktion. Die ursprünglich lebendige Arbeit verwandelt sich dabei in tote Arbeit und wird als solche dem Kapital einverleibt, das selbst nichts anderes als angehäufte tote Arbeit darstellt.
Weiterlesen »Web-Seminare: Einführung in die Kapitalismuskritik
ab 3. September 2024, 18:00 Uhr (online)
Wir starten eine neue Reihe von Einführungsseminaren in die Kapitalismuskritik. Es beginnt am 3. September mit einem 6-teiligen Einführungskurs in das erste Kapitel des Kapital. Es werden weitere Web-Seminare zu den nachfolgenden Kapiteln im Marx’schen Kapital folgen.
Hier der Link mit mehr Infos und der Anmeldemöglichkeit.
Der Kurs findet online mit der Videosoftware Zoom statt. Der Kurs ist kostenlos, benötigt jedoch eine verbindliche Anmeldung.
Klassenkampf: Zaubermittel gegen Faschismus?
Nachhaltige Antworten auf die autoritäre Welle müssen anders aussehen
Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann
Freitag, 27. September 2024, 19.00 Uhr, Leipzig
Plaque, Industriestraße 101, Leipzig-Plagwitz
Eine Veranstaltung von fantifa Leipzig
Klassenkampf muss sein. Aber höherer Lohn macht nicht antirassistisch, bezahlbarer Wohnraum nicht feministisch und ein Kindergartenplatz nicht kritisch gegen Verschwörungsdenken. Arbeiter*innen sind nicht von Autoritären und Faschisten „verführt“, sie haben ihren eigenen Kopf. Können sie ihre Arbeitskraft nicht verkaufen, ist ihr Lebensunterhalt gefährdet. Dieser Zwang ist eine Brutstätte des Autoritarismus. Zumal in Krisenzeiten. „Wer setzt sich durch – ich oder du, wir oder sie?“ Die rechte Welle entspringt der menschenfeindlichen kapitalistischen Ellenbogenkonkurrenz. Nur Kämpfe, die die Fesseln des Interesses von Arbeitskraftverkäufer*innen sprengen, können antikapitalistisch, antipatriarchal und antifaschistisch sein. „Klassenidentität“ hilft da nicht weiter.
Lothar Galow-Bergemann war langjähriger Personalrat in zwei Großkliniken und schreibt für Jungle World und emma&fritz
Was ist Antisemitismus? Was ist Israel?
Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann
Samstag, 28. September 2024, 14 Uhr, Dresden
AZ Conni, Rudolf-Leonhard-Straße 39
im Rahmen von Antifa Against Antisemitism, eine Veranstaltung von Ostra e.V.
(Fast) alle sind gegen Antisemitismus – und wissen trotzdem nicht, was er ist. Viele Linke glauben, sie seien dagegen immun, weil sie Antirassist*innen sind. Doch Antisemitismus ist etwas völlig anderes als Rassismus. Er ist eine Verschwörungsideologie mit antikapitalistischem Anspruch, die nichts vom Kapitalismus kapiert hat. Linke, die von „der profitgierigen Kapitalistenklasse“ reden und Klimaaktive, die glauben, „die Reichen“ seien an der Klimakrise schuld, sind deswegen keine Antisemit*innen – aber anfällig für antisemitische Denkmuster. Auch auf Coronademos wurde von Milliardären phantasiert, die „schuld sind“.
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